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Feldzug gegen Ölheizungen

HEV BL
23.05.2024

Wie wenig die politische Mehrheit sowie die Behörden bei der Verfolgung ihrer ideologischen Ziele Rücksicht auf die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer nehmen, zeigen die vielen Zuschriften, die uns vom HEV zurzeit erreichen.

An unseren Informationsveranstaltungen zum Energiegesetz und dessen weitreichenden Folgen war die Stimmung von bedrückt und konsterniert bis hin zu ungehalten. Die Ablehnung hingegen ist überall deutlich zu spüren.
Die massiven Eingriffe in das Privateigentum und der Verlust der Selbstbestimmung bewegen die Leute emotional. In den meisten Fällen ist ein Haus nicht einfach nur ein Anlageobjekt, sondern ein Lebensziel, ein Traum, der nun vom behördlichen Feldzug gegen Öl- und Gasheizungen sowie dem Zwang zu energetischen Sanierungen bedroht ist. Dass es der politischen Mehrheit sowie den Behörden um ein Verbot von fossilen Heizungen geht und diese Darstellung in keiner Weise populistisch ist – wie das uns die Befürworter des übergriffigen Energiegesetzes vorwerfen –, zeigt eine bislang der Öffentlichkeit unbekannte Stellungnahme der Behörden: Wie uns aus gut unterrichteter Quelle zugetragen wurde, hält die Regierung beim Rechtsstreit um die Zulässigkeit des Energiegesetzes fest: dass a) alle Treibhausgasemissionen im Sektor Gebäude um mindestens 100 Prozent zu reduzieren seien und b) ab 2025 gar keine fossilen Wärmeerzeuger mehr installiert werden dürften. Der Knaller aber: Es wird in den Raum gestellt, fossile Heizungen müssten eigentlich vor Lebensende ausser Betrieb genommen werden.
Was das konkret bedeutet, ist offensichtlich: Sollte das Energiegesetz angenommen werden, laufen all jene, die jetzt noch vor dem Inkrafttreten 2026 ihre Öl- oder Gasheizung ersetzen, in Gefahr, dass sie die neue Heizung wieder rausreissen müssen – auch wenn sie noch 15 oder mehr Jahre laufen würde. Es lässt sich nicht übersehen, wie sehr hier mit Ideologie statt mit der im Abstimmungskampf von den Befürwortern des Energiegesetzes so sehr betonten Verhältnismässigkeit vorgegangen wird. Dass eine solche Hauruck-Übung in keiner Weise klimaschonend sein kann, versteht sich von selbst.
Unter den zahlreichen Zuschriften, die uns erreichen, erzählen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer immer wieder auch unglaubliche Geschichten: Zum Beispiel dass jemand im Baselbiet in der Absicht, etwas fürs Klima zu tun, eine Photovoltaik auf dem Dach anbringen liess. Das Energieunternehmen lehnte es dann aber ab, den überschüssigen Strom abzunehmen, weil das Netz nicht dazu ausgestattet ist. Es wird immer deutlicher, wie sehr die Energiewende auf dem Buckel der Hauseigentümer ausgetragen wird.